IM Mark Heidenfeld ist Württembergischer Blitzschach-Meister

Bei der Württembergischen Blitzschach-Meisterschaft in Schwabsberg am 12.02.2022 ging es um zwei Qualifikationsplätze für die Deutsche Meisterschaft, die im August in Magdeburg ausgetragen wird.
Ursprünglich sollten 26 Spieler an den Start gehen, aber es gab kurzfristig einige Absagen, sodass 22 Spieler an den Brettern saßen. Gespielt wurde "Jeder gegen Jeden", also 21 Runden. Es wurden 5-Minuten-Partien (pro Spieler) gespielt.
Alle sechs angemeldeten internationalen Titelträger des Weltschachbundes FIDE waren jedoch dabei. Fünf FIDE-Meister (FM) und der Internationale Meister (IM) Mark Heidenfeld.
Der Deutsch-Ire Heidenfeld startete mehrmals in der irischen Nationalmannschaft und gewann im August die Irische Einzelmeisterschaft. Er wohnt in Ulm und spielt für den SV Jedesheim.
Einziger Spieler aus der Region war Ulrich Zimmermann, der in der Oberliga für Schwäbisch Gmünd spielt. Auch er gehörte bei diesem Turnier zum erweiterten Favoritenkreis.
Vom Start weg lieferten sich die Favoriten ein unglaublich spannendes Kopf-an-Kopf-Rennen, das die Zuschauer faszinierte. Der aktuelle Deutsche U18-Meister FM Nils Richter (TSV Schönaich, 2. Bundesliga) und der Mann mit der besten Wertungszahl aller Starter, FM Georg Braun (SK Bebenhausen, Oberliga) starteten mit sechs Siegen aus sechs Partien. In Runde 7 spielte Richter Remis, doch Braun gewann seine 7. Partie in Folge und übernahm die Führung. Die beiden wurden dicht gefolgt von Heidenfeld, FM Jens Hirneise (SC Böblingen) und FM Georg Bräuning (SK Bebenhausen) mit jeweils sechs Punkten.
FM Holger Namyslo (TG Biberach) erwischte einen schlechten Start und landete am Ende auf einem Mittelplatz.
Runde 8 brachte die zweite Niederlage von Heidenfeld, aber auch Georg Braun verlor gegen seinen Vereinskameraden Bräuning. Nils Richter übernahm die Führung mit einem Sieg. Doch der deutsche Jugendmeister erwischte jetzt eine schlechte Phase gab die Tabellenführung ab an Georg Braun.
Dieser wiederum kassierte in der 11. Runde seine zweite Niederlage während Heidenfeld und Hirneise aufschließen konnten. Punktgleich zog das Trio los und alle gewannen die nächsten fünf Partien.
Die Runden 17 und 18 brachten die Vorentscheidung: Georg Braun und Jens Hirneise trafen aufeinander. In einer hochklassigen Partie gab es ein Unentschieden. Mark Heidenfeld konnte gegen Holger Namyslo durch ein spektakuläres Zeitnot-Drama den vollen Punkt kassieren. Ihm waren noch sechs Sekunden verblieben, als die Bedenkzeit von Namyslo vorüber war. Heidenfeld war jetzt alleiniger Tabellenführer. Gleich darauf besiegte er im direkten Duell in einer fabelhaft vorgetragenen Partie Jens Hirneise und marschierte nun vorneweg. Georg Braun folgte ihm dicht auf den Fersen. Während Braun allerdings öfter mit der Schachgöttin Caissa im Bunde war, um seine Spiele zu gewinnen, zeigte Heidenfeld bis ins Ziel wirklich hervorragendes Blitzschach. Voll konzentriert erlaubte er sich keinen Wackler und gewann den Rest seiner Partien. Er hatte nach seiner Niederlage in Runde 8 eine Serie von 13 Siegen geholt, darunter gegen die direkten Konkurrenten Bräuning, Richter und Hirneise.
Völlig zu Recht gewann der Irische Champion auch den Titel des Württembergischen BlitzschachMeisters (19 Punkte). Georg Braun ergatterte sich mit einem Punkt Rückstand den zweiten Qualifikationsplatz. Dritter wurde Jens Hirneise (17,5) vor Georg Bräuning (16,5) und Nils Richter (14,5). Lokalmatador Ulrich Zimmermann kam auf 14 Punkte, was ihm Platz 7 bescherte.
Turniersieger Mark Heidenfeld mit Schwarz am Zug.